PV Anlage erweitern - Repowering

PV Anlage erweitern | Das musst du beim Repowering beachten

Immer mehr Hausbesitzer denken darüber nach, ihre bestehende Photovoltaikanlage (PV-Anlage) zu erweitern, auch "Repowering" genannt. Angesichts steigender Stromkosten und einer wachsenden Anzahl elektrischer Verbraucher wie E-Autos oder Wärmepumpen bietet eine Erweiterung nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch mehr Unabhängigkeit vom Strommarkt. In diesem Beitrag erklären wir dir, welche Möglichkeiten zur Erweiterung einer Bestandsanlage bestehen, worauf du achten solltest und welche finanziellen sowie technischen Aspekte du berücksichtigen solltest, um deine PV Anlage erweitern zu können.

PV-Anlage erweitern - Warum lohnt sich Repowering?

Durch die zunehmende Elektrifizierung des Haushalts steigt der Stromverbrauch: Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und smarte Haushaltsgeräte benötigen mehr Energie. Gleichzeitig sind die Preise für Photovoltaik-Komponenten in den letzten Jahren stark gefallen, während die Technologie effizienter wurde. Das bedeutet: Eine Anlagenerweiterung lohnt sich heute mehr denn je. Zudem gibt es mittlerweile steuerliche Vorteile und Förderungen, die eine Erweiterung noch attraktiver machen.

PV Anlage erweitern - Möglichkeiten für bestehende Anlagen

Variante 1: Repowering mit einem Balkonkraftwerk

Die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit deine Solaranlage zu erweitern ist die Installation eines Balkonkraftwerks. Besonders geeignet ist diese Variante, wenn auf Gartenhäusern, Garagen oder anderen freien Flächen Platz für zusätzliche Solarmodule besteht. Mit einem Balkonkraftwerk kannst du beispielsweise vier Module mit jeweils 500 Watt (z. B. Jolywood-Module) installieren und die Leistung dann um etwa 2 kWp erhöhen. Wichtig: Hier ist ein passender Wechselrichter (z. B. 800-Watt-Wechselrichter) oder ein Speicher erforderlich. Diese Methode zum Repowering ist preiswert und schnell umsetzbar, bietet jedoch nur einen begrenzten Erweiterungseffekt.

Variante 2: Aufdachleistung erhöhen bei freier Wechselrichter-Kapazität

Wenn du an deinem bestehenden PV-Wechselrichter noch Kapazität frei hast, kannst du deine bestehende Anlage einfach über zusätzliche Modulbelegung erweitern, ohne den Wechselrichter auszutauschen. Hierbei solltest du drei wichtige Punkte checken:

  • Verfügbare Leistungskapazität: Beispiel: Ein Sungrow SH10RT-Wechselrichter mit 10 kW Leistung lässt sich um 50 % überlasten, was bedeutet, dass bis zu 15 kWp Solarmodule angeschlossen werden können.
  • MPPT-Eingangsspannung: Die maximale Eingangsspannung des Wechselrichters (z. B. beim Sungrow SH10RT-Wechselrichter - 1000 Volt) darf nicht überschritten werden.
  • PV-Eingangsstrom: Bei Verwendung beider MPP-Tracker des Wechselrichters darf der maximale PV-Eingangsstrom nicht überschritten werden.

Ein weiterer Vorteil: Deine Einspeisevergütung bleibt für die bisherige Leistung bestehen. Nur für den neu hinzugekommenen Anteil gilt eine neue Einspeisevergütung.

Wenn du dich fragst, wie du herausfindest, ob und wie viel Kapazität dein vorhandener Wechselrichter noch hat, schau dir gerne hierzu noch unser Video an.


Variante 3: Neuer Wechselrichter oder zwei Wechselrichter installieren

Ist die Kapazität deines bestehenden Wechselrichters erschöpft, ergeben sich dir zwei Möglichkeiten:

  • Zweiter Wechselrichter: Wenn dein alter Wechselrichter noch gut funktioniert, kannst du einen zweiten, kleineren Wechselrichter für die neue Leistung hinzufügen. So erhältst du mehr Flexibilität, da zwei Wechselrichter insgesamt vier MPP-Tracker bieten und unterschiedliche Dachausrichtungen effizient genutzt werden können.
  • Komplett neuer Hybrid-Wechselrichter: Wenn dein alter Wechselrichter technisch überholt ist oder du künftig eine Batterie einbinden möchtest, lohnt sich der Austausch gegen einen modernen Hybrid-Wechselrichter. Dieser unterstützt den direkten Anschluss eines Speichersystems.

 

Kosten-Nutzen-Analyse: Lohnt sich Repowering?

Die Kosten fürs Repowering hängen stark von der gewählten Methode ab:

  • Balkonkraftwerk-Erweiterung: ca. 800 - 2.000 €
  • Aufdach-Erweiterung mit vorhandenem Wechselrichter: Je nach freier Dachfläche
  • Neue Wechselrichterlösung mit zusätzlicher Speichermöglichkeit: ca. 7.000 - 15.000 €

Die Amortisationszeit beträgt je nach Eigenverbrauchsquote zwischen 6 und 12 Jahren. Eine höhere Unabhängigkeit vom Stromnetz sorgt zudem für langfristige Einsparungen.

Wichtige technische und rechtliche Aspekte zum Repowering

Anmeldung und Netzverträglichkeit

Jede Erweiterung einer PV-Anlage muss im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur sowie beim Netzbetreiber gemeldet werden. Falls der Netzbetreiber eine Einspeisungsbegrenzung vorschreibt, sollte geprüft werden, ob ein Batteriespeicher die überschüssige Energie zwischenspeichern kann.

Einfluss auf die Einspeisevergütung

Die Vergütung für die ursprüngliche Anlage bleibt bestehen. Für jegliche Erweiterungen der Anlage, die über den ursprünglich festgehaltenen Einspeisevertrag hinaus getroffen werden, wird ein neuer Einspeisevertrag geschlossen. Das bedeutet, dass sich eine Erweiterung insbesondere dann lohnt, wenn ein hoher Eigenverbrauch angestrebt wird.

Schattenmanagement und Dachstatik

Bevor neue Module installiert werden, sollte überprüft werden, ob durch eine Erweiterung neue Verschattungen entstehen können. Moderne Leistungsoptimierer oder Mikro-Wechselrichter helfen dabei, den Energieertrag trotz teilweiser Verschattung zu maximieren.

Außerdem sollte ein Statiker prüfen, ob das Dach die zusätzliche Last tragen kann, insbesondere wenn Module auf bisher nicht genutzten Flächen wie Garagen oder Anbauten installiert werden.

Häufige Fragen zum Repowering

Was bedeutet Repowering?

Repowering bezeichnet die Modernisierung oder Erweiterung einer bestehenden PV-Anlage, um die Effizienz zu steigern und die Leistung zu erhöhen. Dabei können alte Module ersetzt, neue Module hinzugefügt oder der Wechselrichter optimiert werden. Somit geht es im Wesentlichen lediglich darum, eine bestehende Solaranlage erweitern zu können.

Wie funktioniert Repowering?

Repowering funktioniert, indem entweder leistungsstärkere Solarmodule, ein neuer Wechselrichter oder zusätzliche Speichersysteme integriert werden. Ziel ist es, den Energieertrag zu maximieren und den Eigenverbrauch zu erhöhen.

Wann lohnt sich Repowering?

Repowering lohnt sich besonders, wenn die bestehende Anlage bereits mehrere Jahre alt ist und moderne Technologien eine höhere Effizienz ermöglichen. Auch steigende Strompreise oder der zusätzliche Strombedarf durch neue Verbraucher wie Wärmepumpen und E-Autos können ein ausschlaggebendes Argument sein, die eigene Solaranlage erweitern zu wollen.

Fazit: Jetzt die eigene PV-Anlage erweitern und fit für die Zukunft machen

Das Repowering einer bestehenden PV-Anlage ist eine Option, die momentan viele unserer Kunden in Betracht ziehen - und das zu recht. Dank der gesunkenen Kosten für Solarkomponenten, steuerlichen Erleichterungen und steigender Strompreise wird das Repowering immer attraktiver. Ob durch ein Balkonkraftwerk, die Nutzung vorhandener Wechselrichterkapazitäten oder die Installation eines neuen Wechselrichters – für jede Ausgangssituation gibt es eine passende Lösung, um die Solaranlage erweitern zu können. Zudem können Förderprogramme und steuerliche Vorteile beim Repowering die Anschaffungskosten erheblich reduzieren.